Pflichtstunden und Rahmenplan
Für Deinen Führerschein der Klasse B brauchst Du mindestens:
- 12 Doppelstunden, also 24 Pflichtstunden Theorie , sind in der Fahrschule für den Grundstoff Pflicht. Zwei weitere Doppelstunden Theorieunterricht werden für den Zusatzstoff der Führerscheinklasse B vorausgesetzt.
- 12 Sonderfahrten sind als Pflichtstunden in der Praxis für Deinen Führerschein angesetzt. Sie setzen sich zusammen aus fünf Überlandfahrten, vier Autobahnfahrten und drei Nachtfahrten.
- ACHTUNG! Eine Mindestanzahl an zusätzlichen praktischen Übungsstunden gibt es nicht.
- Persönliche Voraussetzungen
- Risikofaktor Mensch
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Straßenverkehrssystem und seine Nutzung
- Vorfahrt und Verkehrsregelungen
- Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen sowie Bahnübergänge
- Andere Teilnehmer im Straßenverkehr
- Geschwindigkeit, Abstand und umweltschonende Fahrweise
- Verkehrsverhalten bei Fahrmanövern, Verkehrsbeobachtung
- Ruhender Verkehr
- Verhalten in besonderen Situationen, Folgen von Verstößen gehen Verkehrsvorschriften
- Lebenslanges Lernen
- Technische Bedingungen, umweltbewusster Umgang mit Kraftfahrzeugen
- Fahren mit Solokraftfahrzeugen und Zügen
Um zur Fahrprüfung zugelassen zu werden sind nur die sogenannten Sonderfahrten vorgeschrieben . Das sind genau zwölf Übungsstunden, davon fünf Überland , vier auf der Autobahn und drei bei Nacht. Diese Sonderfahrten sollen Dich auf besondere Fahrsituationen vorbereiten. Denn auf der Autobahn oder Landstraße ist das Fahren ganz anders als in der Stadt – vor allem, was die Geschwindigkeit angeht. Das gleiche gilt auch für das Autofahren im Dunkeln. Du musst Dich stärker konzentrieren, aufmerksamer sein und Dich nicht von den Scheinwerfern der entgegenkommenden Autos ablenken lassen. All diese Fahrsituationen muss man als Fahrschüler ein paar Mal erlebt haben, um sicher damit umgehen zu können.
Wer diese Sonderfahrten im Auto geschafft hat, kann offiziell zur Fahrprüfung zugelassen werden. Das heißt, es liegt ganz an Dir und Deinem Talent, wie viele zusätzliche Fahrstunden Du für Deinen Führerschein brauchst. Denn nach den vorgeschriebenen Sonderfahrten bist Du in der Regel noch nicht für die Führerscheinprüfung der Klasse B bereit. Sicheres Fahren und Einparken erfordert viele Übungsstunden. Nimm Dir Zeit und scheue Dich nicht davor, zusätzliche Fahrstunden bei Deinem Fahrlehrer anzufragen, bis Du Dich beim Fahren sicher fühlst. Dann klappt’s auch mit der Führerscheinprüfung.
Rahmenplan Praxis:
1 Fahrtechnische Vorbereitung der Fahrt
1.1 Überprüfung der Verkehrs- und Betriebssicherheit des Fahrzeugs
1.2 Sitzposition
1.3 Einstellung der Spiegel
1.4 Lenkradhaltung (-führung); Lenkerhaltung1)
1.5 Anlegen und Lösen des Sicherheitsgurtes; Helm Auf- und Absetzen1)
1.6 Einstellung der Kopfstützen
1.7 Bedienungseinrichtungen
2 Verhalten beim Anfahren in der Ebene, Steigungen und Gefällstrecken
3 Gangwechsel (Besitzt das Ausbildungsfahrzeug eine automatische Kraftübertragung, muss der Bewerber mit deren Besonderheiten vertraut gemacht werden.)
3.1 Umweltschonendes Anpassen der Getriebegänge an Verkehrslage, Straßenzustand und Straßenverlauf
3.2 Schalten in Steigungen und Gefällstrecken, auch unter Umweltgesichtspunkten
4 Fahrbahnbenutzung
4.1 Verhalten auf Straßen mit einem oder mehreren Fahrstreifen
4.2 Verhalten an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel
5 Abbiegen und Fahrstreifenwechsel
5.1 Abbiegen an Einmündungen und Kreuzungen
5.2 Abbiegen in Grundstücke
5.3 Einordnen zum Abbiegen
5.4 Fahrstreifenwechsel ohne Abbiegevorgang
6 Rückwärtsfahren und Wenden
6.1 Richtige Körperhaltung während der Rückwärtsfahrt
6.2 Rückwärtsfahren mit und ohne Fahrtrichtungsänderung
6.3 Wenden
7 Beobachtung des Verkehrsraums, des Verlaufs und der Beschaffenheit der Fahrbahn sowie Beachtung der Verkehrszeichen und -einrichtungen
8 Fahrgeschwindigkeit
8.1 Umweltbewusstes Angleichen der Fahrgeschwindigkeit an Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnisse
8.2 Abstandhalten vom vorausfahrenden Fahrzeug (auch bei geringer Geschwindigkeit)
8.3 Fahrgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften
8.4 Fahrgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften
8.5 Fahrgeschwindigkeit auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen
8.6 Bremsen in Gefahrensituationen
9 Autobahnen und Kraftfahrstraßen
9.1 Einfahren, Ausfahren
9.2 Seitenstreifen
9.3 Beschleunigungsstreifen und Verzögerungsstreifen
9.4 Parkplätze, Raststätte und Tankstellen
10 Überholen
(Überholvorgänge sind auch außerhalb geschlossener Ortschaften sowie auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen zu üben)
11 Verhalten an Kreuzungen, Einmündungen und Kreisverkehren
11.1 Ausreichende Beobachtung der kreuzenden Straße und rechtzeitige Anpassung der Geschwindigkeit an die Sichtverhältnisse
11.2 Heranfahren an die bevorrechtigte Straße
11.3 Einfahren in Vorfahrtstraßen
11.4 Bremsbereitschaft
11.5 Verhalten an Kreuzungen und Einmündungen mit Regelung durch Polizeibeamte oder Lichtzeichen
11.6 Verhalten an Kreuzungen und Einmündungen mit Verkehrszeichen
11.7 Verhalten an Kreuzungen und Einmündungen ohne Verkehrszeichen
11.8 Verhalten beim Befahren von Kreisverkehren
11.9 Verhalten an Bahnübergängen
12 Verhalten gegenüber Fußgängern und Radfahrern
12.1 beim Abbiegen
12.2 beim Geradeausfahren
12.3 an Fußgängerüberwegen
12.4 in verkehrsberuhigten Bereichen
12.5 an Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel
12.6 an Schulen und bei Verkehrszeichen 136 (Kinder)
13 Halten und Parken
3.1 Halten in Steigungen und in Gefällstrecken
13.2 Einfahren in eine Parklücke2)
13.2.1 zwischen hintereinanderstehenden Fahrzeugen
13.2.2 zwischen nebeneinanderstehenden Fahrzeugen
13.3 Maßnahmen beim Verlassen des Fahrzeugs
13.4 Maßnahmen zur Sicherung liegen gebliebener Fahrzeuge
14 Vorausschauendes Fahren
14.1 Beobachtung anderer Verkehrsteilnehmer
14.2 Beobachtung des Fahrverhaltens der anderen Fahrzeugführer
14.3 Beobachtung des Verkehrsraumes
15 Verhalten in komplizierten Verkehrssituationen
16 Vermeiden risikoreicher Verkehrssituationen
Klassenspezifischer Ausbildungsstoff Klasse B
1.1 Sicherheitskontrolle
Reifen (z. B. Beschädigungen, Profiltiefe, Reifendruck) –
Scheinwerfer, Leuchten, Blinker, Hupe – Ein- und Ausschalten –
Funktion prüfen von: – Standlicht – Abblendlicht – Fernlicht – Schlussleuchte(n) mit Kennzeichenbeleuchtung – Nebelschlussleuchte – Warnblinkanlage – Blinker – Hupe – Bremsleuchte – Kontrollleuchten benennen – Rückstrahler – Vorhandensein – Beschädigung – Lenkung – Lenkschloss entriegeln –
Überprüfung des Lenkspiels –
Bremsanlage Funktionsprüfung von – Betriebsbremse – Feststellbremse –
Flüssigkeitsstände – Motoröl – Kühlmittel – Scheibenwaschflüssigkeit
1.2 Übungen zur Fahrzeugbeherrschung
1.2.1 Fahren nach rechts rückwärts unter Ausnutzung einer Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt
1.2.2 Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung)
1.2.3 Einfahren in eine Parklücke (Quer- oder Schrägaufstellung)
1.2.4 Umkehren
1.2.5 Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung